Parodontologie
Oft ungerecht vernachlässigte Disziplin der Zahnmedizin. Sie befasst sich mit den umgebenden, d. h. stützenden Geweben des Zahns. Da alles im Körper miteinander verbunden ist, ist ein gesundes Parodontium Voraussetzung und Grundlage für jede qualitativ hochwertige Arbeit, sei es bei Kronen, Brücken oder Implantaten. Durch parodontalen Behandlung wird das umgebende Gewebe in einen gesunden Zustand versetzt und sie wird im Rahmen der präprothetischen Vorbereitung durchgeführt. Eine parodontaler Behandlung muss nicht mit einer prothetischen Therapie verbunden sein, sondern kann auch als eigenständige Therapie bei Patienten durchgeführt werden, die ihre eigenen Zähne haben, deren stützendes Gewebe jedoch gefährdet ist.
Häufigste Probleme
Das häufigste Problem, das bei einer großen Anzahl von Patienten auftritt, sind die Taschen. Diese entstehen meist an den Seiten der Zähne und sind in der Regel die Folge unzureichender Mundhygiene. Hierbei geht es insbesondere um das Nichtbenutzen von Zahnseide. Da die Zwischenräume zwischen den Zähnen mit einer normalen Zahnbürste nicht erreicht werden können, ist die Verwendung von Zahnseide unerlässlich. Wenn Zahnseide nicht verwendet wird, bleibt Essen in den Zwischenräumen, zersetzt sich und schafft einen idealen Nährboden für die Entwicklung von Bakterien. Diese Bakterien irritieren das umgebende Gewebe mit ihren Abfallprodukten und führen zu einer Entzündung des Zahnfleischs, das beim Zähneputzen blutet. Zahnfleischentzündung (Gingivitis) ist das erste Zeichen einer Parodontopathie. Wenn das Problem nicht behoben wird, kommt es mit der Zeit zu einem Rückgang des Zahnfleischs und des Knochens, und es bilden sich Taschen. Ablagerungen, die sich in den Taschen ansammeln, können von den Patienten selbst nicht entfernt werden. Wenn dieses Problem nicht behoben wird, entsteht ein Teufelskreis, in dem die Ablagerungen die Tasche erweitern, sich in der größeren Tasche mehr Ablagerungen ansammeln und so weiter. Das endgültige Ergebnis in diesem Fall ist eine terminale Parodontopathie, Zahnlockerung und schließlich der Verlust des Zahns.
Benötigen Sie eine parodontalbehandlung?
Wenn Ihr Zahnfleisch beim Zähneputzen oder der Verwendung von Zahnseide blutet, Sie das Gefühl haben, dass einer oder mehrere Zähne locker geworden sind oder Sie bemerkt haben, dass sich das Zahnfleisch zurückgezogen hat und die Zahnwurzeln sichtbar sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass eine parodontalbehandlung erforderlich ist. Für eine endgültige Einschätzung ist es notwendig, von einem Parodontal-Spezialisten untersucht zu werden, um den Zustand Ihrer Mundgesundheit zu bestimmen.
Wie wird Parodontopathie behandelt?
Bei der ersten Untersuchung wird in der Regel Zahnstein und weiche Ablagerungen entfernt und eine genaue Beurteilung des Zustands des Parodontiums vorgenommen. Manchmal ist dies alles, was getan werden muss, um das umliegende Gewebe in einen gesunden Zustand zu versetzen. Wenn der Zustand eine weitergehende Behandlung erfordert, werden in den nächsten Sitzungen die Taschen mit parodontalen Küretten behandelt. Manchmal erfordern diese Behandlungen das Anheben eines Lappens, um direkten Zugang zur Zahnwurzel und zum Knochen zu erhalten. Solche chirurgischen Eingriffe werden unter Anästhesie durchgeführt und sind völlig schmerzfrei. Bei größeren Knochenverlusten ist es auch manchmal erforderlich, eine Augmentation (Hinzufügung von künstlichem Knochen) durchzuführen.
